Bundesanstalt für Straßenwesen

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Verträglichkeit der Polymerbitumen-Schweißbahnen mit temperaturabgesenktem Gussasphalt

Abdichtungssysteme entsprechend den TL BEL-B 1

Wie wirkt sich eine abgesenkte Einbautemperatur auf den Haftverbund zwischen Polymerbitumen-Schweißbahn und Versiegelung einer Betonoberfläche aus?

Hintergrund

Das Bild zeigt eine Schweißbahn

Bei der Verarbeitung von Bitumen entstehen Dämpfe und Aerosole. Es kann zurzeit nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass diese eventuell gesundheitsschädlich sind. Daher wurde durch den Ausschuss für Gefahrstoffe bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ein Arbeitsplatzgrenzwert bei der Verarbeitung von bitumenhaltigen Baustoffen von 1,5 mg/m³ festgelegt (TRGS 900). Bis zum 31. Dezember 2024 gilt jedoch eine Übergangsfrist, um der Asphaltindustrie die Möglichkeit zu geben, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Eine Möglichkeit zur Minderung der Emissionen beim Asphalteinbau ist eine weitere Absenkung der Einbautemperatur. Es ist daher davon auszugehen, dass die Einbautemperatur beim Einbau der Gussasphalt-Schutzschicht weiter abgesenkt wird (< 200 °C).

Die derzeit zugelassenen Abdichtungssysteme sind alle auf eine Einbautemperatur des Gussasphaltes von 250 °C hin optimiert und nur diese Einbautemperatur wurde bei der Grundprüfung geprüft. Eine weitere Absenkung der Einbautemperatur des Gussasphaltes kann daher zu Problemen beim Haftverbund zur Schweißbahn führen. Da aktuell circa 97 % der Bauwerke mit Schweißbahnen abgedichtet werden, könnte dies zu einer großen Anzahl an Schäden führen.

Im Forschungsprojekt soll untersucht werden, ob auch bei einer weiteren Temperaturabsenkung noch ein ausreichender Haftverbund besteht oder ob die Hersteller ihre Schweißbahnen anpassen müssen. Parallel soll untersucht werden, ob der Haftverbund zwischen der Polymerbitumen-Schweißbahn und der Versiegelung der Betonoberfläche durch eine zusätzliche Abstreuung der Versiegelung beziehungsweise Ausführung einer zweilagigen Grundierung verbessert werden kann.

Konzept

Auf einer entsprechend vorbereiteten Testfläche des duraBASt sollen ausgesuchte zugelassene Polymerbitumen-Schweißbahnen – die alle zurzeit verwendeten Modifikationen mit Polymeren abdecken – sowohl händisch als auch maschinell auf eine versiegelte sowie auf eine versiegelte und abgestreute Betonoberfläche aufgeschweißt werden (inklusive der nach dem Regelwerk geforderten Eigenüberwachungsprüfungen sowie zusätzlicher Prüfungen der Abreißfestigkeiten). Anschließend wird auf der einen Hälfte der Testfläche ein Gussasphalt mit einer Einbautemperatur von 230 °C eingebaut und auf der anderen Hälfte mit einer abgeminderten Einbautemperatur von 190 °C.

Ziele

Auf der Grundlage der Ergebnisse dieses Forschungsprojektes könnte eine eventuell notwendige Anpassung der Schweißbahnen rechtzeitig erfolgen, sodass es nicht zu Schäden in der Praxis und zu Lieferengpässen kommt, weil die Schweißbahnen modifiziert und geprüft werden müssen. Zudem soll die Möglichkeit der Verbesserung des Haftverbundes durch die Verwendung einer abgestreuten Versiegelung verifiziert werden.

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